Es ist nun mehr als 18 Jahre her, als ich das letzte mal aggressive Inline Skating betrieben habe. Nun wollte ich es noch einmal wissen: Kann ich es noch?!

Damals als 16-jähriger war alles noch einfacher. Man hat sich über irgendwelche Konsequenzen keine Gedanken gemacht. Keine Treppe war zu lang, keine Half-Pipe zu steil und kein Rail zu hoch. Alles wurde irgendwie besprungen und gegrinded. Auf Teufel komm raus! Leider habe ich aktuell kein Videomaterial davon zur Hand, aber glaubt mir, es war schon krass! Meine Skates waren öfter an den Füßen als normale Schuhe!!

Es war einmal…

Es fing bei mir eigentlich schon recht früh an. Kaum waren die ersten Inline Skates auf dem Markt, musste ich welche haben. Zuerst waren es 30,- DM Skates aus dem nächstgelegenen Kaufhaus. Kurze Zeit später wurden es dann die ersten 200,- DM Rollerblades. Die haben schon viel Spaß gemacht, waren aber eigentlich Fitness-Skates. Also nicht das was ich später noch hätte weiter fahren können, denn ich wollte mehr als nur blöd durch die Gegend rollen. So wurden die mittleren beiden Rollen ausgebaut und es begannen die ersten Grund-Versuche.

Wer mit Grinden nichts anfangen kann. Damals sagte man sowas, wenn man mit seinen Inline Skates auf irgendwelchen Boardsteinkanten oder Handrails gerutscht ist. Heutzutage wird dieses Wort anders behandelt, aber das ist ein anderes Thema.

Sven & SvenWo traf man sich zum Skaten in Köln? Richtig, an der Dom Platte. Damals durfte man dort noch skaten. Das waren noch Zeiten… Skateboarder konnte man so gar nicht leiden. Ähnlich wie die „Feindschaft“ zwischen Köln und Düsseldorf. Aber auch das ist ein Thema, welches ich hier nicht behandeln möchte.

Mit meinem damals besten Freund Sven (Ja, er heißt genauso wie ich! O_O ) skatete ich sehr viel. Auch auf der Dom Platte. Dort wurden wir auch einmal von einer Journalistin abgelichtet und im Kölner Stadtanzeiger veröffentlicht. Zu dieser Zeit war für uns das Slalom und Treppen-Fahren interessant. Egal wie lang die Treppen waren, wir sind dort Rückwärts runter gefahren und haben damit eine Menge Aufsehen auf uns gezogen. Wir haben es gefeiert! Und es hat einfach eine menge Spaß gemacht.

Doch irgendwann wollten wir mehr. Mehr Adrenalin! Nicht unweit vom Kölner Dom eröffnete der Skateshop Skate-O-Mania. Dies war, zumindest für mich, der erste Anlaufpunkt wenn es um das Thema Inline Skating ging. Mit dem Chef Daniel S. war ich sofort cool und so absolvierte ich auch zwei Praktika bei ihm. Dadurch konnte ich natürlich einiges an Erfahrungen sammeln und auch richtig viele Inline Skates ausprobieren.

Mein erster richtiger Stunt-Skate war ein K2 Fatty. Damals einer der besten Aggressive Inline Skates auf dem Markt. Dieser wurde auch sofort mein Lieblingsschuh und war von meinen Füßen kaum noch wegzudenken! Da ich so viel damit gefahren und gegrinded bin, war der Schuh auch schnell unbrauchbar geworden. Als Schüler hatte man leider nicht so viel Geld um sich wieder neue zu kaufen, also hatte ich einen Deal mit meinem damaligen Chef. Ich bekam ein paar neue Skates, half dafür im Skateshop aus. Das lief auch sehr lange gut.

Zwischenzeitlich wechselte ich auch meine Skates. Für eine kurze Zeit fuhr ich den Majestic 12 von Roces, konnte mich damit aber nie wirklich anfreunden. Also wurde es wieder ein neues Paar K2 Fatty. Es gab im Umkreis schon die eine oder andere Skaterhalle, wo es auch Halfpipes und dergleichen gab. Mit meinem K2 Fatty wollte das Fahren in der Half-Pipe aber nie so wirklich etwas werden, also entscheid ich mich damals für ein sündhaft teures Paar Inline Skates. Es wurden die Oxygen Argon Matteo Pro (Gewidmet dem Fahrer Matteo Attanasio). Damaliger Kaufpreis wahnwitzige 600,- DM! Mit diesen Skates hatte ich meinen Höhepunkt erreicht. Ich konnte halbwegs gut in einer Half-Pipe fahren und grindete wie ein junger Gott! Es gab kaum einen Trick, den ich nicht konnte. Ich hatte sogar einen Unity sehr gut drauf (ein Grind mit gekreuzten Füßen).

Mir lag es auch sehr gut, hohe Rails und Kanten anzuspringen. Durch das damalige Basketball spielen hatte ich genug Sprungkraft. So waren auch gut 1,5 m kein Problem für mich. Ich fühlte mich wie ein Profi. Wie gesagt, meine Skates waren meine zweiten Füße!

18 Jahre später…

Irgendwann wurden Roller interessant. Also die mit einem 2-Takt-Motor. Meine Inline Skates wurden immer uninteressanter und fingen an Staub zu sammeln. Zwar bin ich ab und zu noch gefahren, aber es war wirklich nur fahren! Keine Sprünge, keine Grinds, keine Treppen. Es flachte immer mehr ab. Es verlief genauso wie der Trend. Kaum einer ist noch gefahren. Der Boom war vorbei. Auch bei mir. Leider. Einzig die Skateboarder fuhren noch weiter und tun es auch heute noch!

Meine Oxygen Argon Matteo Pro tauschte ich noch gegen ein paar K2 Fatty, da es für mich einfach der perfekte Schuh war. Kurze Zeit später verabschiedete sich auch Skate-O-Mania von der Bildfläche. Die Fattys verstaubten in meinem Keller.

Irgendwann kramte ich sie nochmal raus um zu fahren, aber es war mir echt zu anstrengend, denn ein Stunt Skate fährt sich leider nicht so komfortabel. Daher nahm der Staub wieder zu und ich fing an Longboard zu fahren. Kennt der aufmerksame Leser/Zuschauer ja schon.

Nun nach gut 18 Jahren wollte ich es noch einmal wissen. Angefixt wurde ich von einem Skateboard-Fahrer, denn aufgrund meines Interesse für Elektro-Skateboards stieß ich bei YouTube auf den sehr talentierten Schweizer Skateboard-Fahrer Fabian Dörig. Die ganzen Tricks die ich in seinen Videos sah, hätte ich niemals nachmachen können, denn Skateboard fahren liegt mir leider nicht so. Also wollte ich es noch einmal mit den Inlinern versuchen. Gesagt, getan.

So machte ich mich am 25. September 2017 auf den Weg zum KAP686 Skateplaza. Dieser Skatepark wurde im Jahre 2010 errichtet als Ausweichplatz für die Dom Platte, denn hier wurde das Skaten verboten. Es störte viele Anwohner und auch den Gottesdienst im Kölner Dom. Hier trifft man eigentlich nur Skateboard-Fahrer. Ich war früh morgens da, also zu einem Zeitpunkt, wo es noch sehr leer war. Ein Skateboard-Fahrer übte dort seine Tricks während ich mich mit meinen Skates warm fuhr.

Das Fahren an sich war auch gar nicht mein Problem. Ich wollte wissen, ob ich noch so skaten kann wie früher. Das Ergebnis seht Ihr in meinem Video.

Gefilmt habe ich wieder einmal mit meiner Canon EOS 70D und dem Canon 10-18 mm Blende 4.

Musik: Kingsmen Productions

3 Kommentare

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  • ich war damals auch immer am dom skaten ?
    so mit anfang 96 hat das glaub ich mit mir angefangen.(jahrgang 81)
    bis 97-98 jeden tag mehrere stunden am dom.
    98 kaufte ich mir mein erstes skateboard und bin kurz auch beides gefahren.
    aber da ich zur zeit auch eine freundin hatte,wurde es immer weniger.
    2000 hab ich das inlineskaten ganz aufgegeben.
    zwischen 2001- 2003,bin ich nur noch ganz selten zum dom gekommen.
    und dann auch nur noch mitm deck.
    coole geschichte ?

    marco

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