Früher waren es bei mir die Inline Skates, dann kam ein K2 Kickboard und heute ist es das Longboard. Wie sich meine Fortbewegung doch geändert hat.
Jaja, lang lang ist’s her. Als Teenager bin ich wie verrückt jeden Tag mit den Inlinern unterwegs gewesen. Keine Treppe war zu steil, kein Rail zu hoch und keine Strecke zu weit. Die Schuhe hatte ich nur für den Notfall im Rucksack verstaut. Man, war das eine Zeit! Davon existieren auch noch Videos, aber keine Ahnung wer die hat.
Was neues zum Fahren muss her
Nun bin ich schon sehr lange nicht mehr geskated, deswegen bin ich auch meistens zu Fuß unterwegs. Zwischenzeitlich nutzte ich auch mal mein K2 Kickboard, jedoch fand ich das immer recht uncool zu fahren. Da ich hauptsächlich mit der Bahn unterwegs bin und auch zur Arbeit gut 1,5 km Fußweg vor mir habe, musste ein anderes Fortbewegungsmittel her.
Ein gewöhnliches Skateboard kam für mich nie in Frage, da ich damit einfach nicht umgehen kann. Fand ja schon immer nen Segway ziemlich geil, aber die Dinger kann man ja leider nicht bezahlen, also fielen die schon einmal raus. Über YouTube bin ich dann auf den Kollegen Simon unge gestoßen, der seine Vlogs immer ziemlich lässig auf dem Longboard machte. Also schaute ich mir weitere Longboard-Videos an. Das Fahren damit sah viel entspannter aus als mit einem Skateboard. Nach einigen Recherchen stand für mich fest, ich brauche ein Longboard! Ein Drop Trough musste es werden. Sieht super aus und ist für meine Zwecke bestens geeignet.
Die beste Anlaufstelle um ein Board für einen Kölner zu kaufen war da natürlich der Skateshop Concrete Wave in Ehrenfeld. Da ich ja sowieso ein wenig patriotisch bin wenn es um Produkte aus meiner Heimatstadt geht, sollte es ein Deck von quinboards werden. Die Kollegen hatten sich vor einiger Zeit auf dem Gelände eines Kollegen ansässig gemacht. Es dauerte auch nicht lange bis sie ein Deck für meine Ansprüche im Portfolio hatten. So wurde es das Easy Rider. Die restlichen Komponenten hatte ich mir im Onlineshop von Concrete Wave zusammengesucht.
Kaufen. Jetzt!
An einen meiner freien Tage in der Woche machte ich mich früh morgens auf den Weg nach Ehrenfeld zu Concrete Wave. Es war noch nicht viel los vor dem Shop, also kaufte ich mir noch eben beim Bäcker ein wenig zum Frühstücken. Doch kaum war ich zurück, stand eine kleine Horde Kids vor dem Laden. Da merkte ich dann was der YouTube-Hype angestellt hatte: Sämtliche Leute waren nun durch die Longboard Tour angefixt sich ein Longboard zu kaufen. Naja, da muss ich jetzt durch.
Nach gut einer Stunde Wartezeit nahm sich der Chef Heiko persönlich Zeit für mich. Ich wusste ja eigentlich schon grob was ich haben wollte bzw. was ich brauchte. Jedoch wollte ich noch einmal die Meinung eines erfahrenen Menschen hören. An einem Drop Trough führte für mich allerdings kein Weg vorbei. Also testete ich zwei Decks „trocken“ auf zwei Backsteinen aufgelegt. Der Flex vom quinboards Easy Rider sagte mir sofort mehr zu also von der Alternative Olson & Heckmati FD100. So stand es dann fest – Easy Rider!
Der Shop war echt gut voll! Überall wuselten Leute, größtenteils Kids mit Eltern, durch den Laden. Auf die Frage, ob das immer so sei, bestätigte Heiko meine These, dass es wegen den YouTubern so krass geworden ist. Ich sag mal so, gut für Heiko und seine Crew! Aber auch echt anstrengend. Daher zogen wir uns zum Zusammenbau meines Boards in die Werkstatt zurück. Hier bekam mein Deck zuerst sein Griptape verpasst. Ich fand es jedoch ein wenig traurig, dass komplette Deck mit Griptape zu bekleben. Die Maserung des Boards wollte ich schon noch irgendwie von oben sehen. Transparentes Griptape wird einfach zu schnell dreckig wurde mir geraten, daher kam es nicht in Frage. So bot mir Heiko an, einfach einen Streifen in der Mitte des Decks frei zu lassen. Ein super Idee, sowas hat ja auch nicht Jeder! Gemacht, getan. Dazu kamen noch ein paar 180er Bolzen Achsen in schwarz/raw, orangefarbene Orangatang In Heat Rollen in 75 mm/80a und SKF Downhill Kugellager. Done!
Es dauerte keine 30 min. da war mein Longboard auch schon fertig. Nach einer kurzen Testfahrt war ich hellauf begeistert, fährt sich sehr smooth. An dieser Stelle noch einmal ein großes Danke an Heiko Schöller für die perfekte Beratung und das nette Gespräch. Hat mich sehr gefreut!
Ja, und was ist nun mit dem Board!?
Nun besitze ich das Longboard schon gut über ein Jahr. Der Anfang war nicht gerade leicht für einen „Quereinsteiger“. Mein Problem beim Fahren ist, dass ich immer wieder in der Mono-Stellung fahre. Aber Problem kann man dazu jetzt auch nicht sagen. Das Bremsen ist vielleicht etwas schwerer, aber sonst geht’s ganz gut. Den Winter über konnte man ja leider nicht sehr viel fahren, aber wenn das Wetter gut war, bin ich viel mit dem Board gefahren.
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Das Deck ist einfach nur ein Traum! Anfangs war so viel Flex schon etwas komisch unter den Füßen, aber mit der Zeit habe ich mich genau darin so verliebt. Viele Leute, die das Longboarden nicht kennen, finden es sehr kurios, wie krass sich das Board biegen lässt. Man kann Problemlos über größere Hindernisse wie Bordsteine oder kleinere Steine hinweg fahren. Das liegt aber natürlich auch an den großen Grip-Rollen. Selbst wenn man über ein etwas größeres Schlagloch fährt, holpert es nur kurz und es rollt mit einem Lächeln weiter. Was die Kurven angeht, bin nur ich das Problem. Tue mich noch ein wenig schwer mit recht engen Kurven, aber das kommt noch.
Bei der Verarbeitung des Decks gibt es absolut nicht zu mäkeln. Die Jungs von quinboards machen ihren Job echt perfekt! Sie haben schon in ihrer Studienzeit Boards für den Eigenbedarf hergestellt. Und wenn man etwas für sich selber baut, will man es ja perfekt haben. Dafür gibt es von mir einen dicken Daumen nach oben!! Ich bin echt stolz sagen zu können, das mein Board made in Cologne ist. Sollte ich mir noch ein weiteres Board zulegen, wird es ganz sicher wieder ein quinboard, das ist sicher. Und wenn euch der Allrounder namens Easy Rider nicht zusagt, schaut doch mal auf der Homepage nach, denn dort gibt es noch weitere Boards für andere Einsatzzwecke.
Fazit nach über einem Jahr
Vor kurzen habe ich noch die Bushings getauscht. Meine Wahl fiel auf die Marke Sabre. Einmal Cone in 86a und einmal Barrel in 90a. Das hat mir am Deck direkt mehr Stabilität gebracht und Kurven lassen sich trotzdem so gut wie vorher fahren.
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Bin total begeistert von meinem Board! Auch meine Kollegen sind immer wieder fasziniert vom Flex meines Boards. Wenn das Wetter passt, habe ich es auf dem Weg zur Arbeit immer dabei, denn all zuschwer ist es jetzt auch nicht. Wie schon erwähnt, würde ich immer wieder ein quinboard Deck kaufen. Absolute Empfehlung!
Auch in meinem bisher einzigen Vlog könnt Ihr mein Longboard sehen:
[…] Mein erstes Longboard – quinboards Easy Rider […]