Seit einem Jahr darf ein Teil der Elektrokleinstfahrzeuge legal in Deutschland bewegt werden –
Der Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge zieht ein gemischtes Fazit.

Berlin, 12. Juni 2020 – Seit dem 15. Juni 2019 dürfen zugelassene E-Tretroller in Deutschland
legal bewegt werden. Seitdem sind sie zu einer wertvollen Ergänzung im nachhaltigen
Verkehrsmix geworden. Die Benutzung aller anderen Elektrokleinstfahrzeuge ist in
Deutschland jedoch weiterhin nicht erlaubt und deren Fahrer werden kriminalisiert. Und
während die Öffentlichkeit und die Presse hauptsächlich die Probleme der Sharinganbieter im
Fokus hat, sind gerade privat gekaufte E-Tretroller auf dem Land und in Kleinstädten wichtige
Ergänzungen zur individuellen Mobilität. Abschließend positiv ist die Unfallzahl zu bewerte. Im
Vergleich zu allen anderen Fahrzeugklassen haben Elektrokleinstfahrzeuge in den letzten 12
Monaten die wenigsten Schwerverletzten und Toten zu beklagen.

Das Verkehrsministerium hat im letzten Jahr mit der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung – eKFV
einen Weg gewählt, der zwar formaljuristisch gangbar ist, aber in der Anwendung viele Probleme
geschaffen hat. So wurde nur die Bauform Tretroller für den Straßenverkehr freigegeben, andere
innovative Konzepte, wie das Monowheel oder das Elektroskateboard, sind weiterhin verboten und
deren Nutzer werden als Straftäter verfolgt. Frankreich und Italien haben hier im letzten Jahr deutlich
liberalere und zukunftsorientierte Gesetze geschaffen. Auch der verwendete Slogan “dem Fahrrad
gleichgestellt” hat nur Verwirrung geschaffen, da für den Endnutzer nicht ersichtlich war, dass EKF
eben doch Kraftfahrzeuge sind. Die Folge waren unter anderem unzählige Anzeigen wegen Alkohol
am Steuer.

Und trotzdem ist festzuhalten, dass die Schwarzmalerei im Vorfeld bezüglich erhöhter Unfallzahlen
und Toten im Straßenverkehr widerlegt werden konnte. Viele leichte Unfälle ließen sich auf die
Unerfahrenheit mit den neuen E-Tretrollern zurückführen. Bei schweren Unfällen waren oft Autos oder
Lastwagen beteiligt, ein Problem, das wir mit Fahrradfahrern und Fußgängern teilen. Als
Bundesverband würden wir uns wünschen, dass sich auch die Presse diesem, in letzter Konsequenz
tödlichem, Problem stärker annimmt. Stattdessen scheinen jedoch Artikel über umgeworfene
E-Tretroller deutlich mehr Reichweite zu erzielen.

Als Verband fordern wir daher endlich eine weitere Öffnung der Gesetzgebung für alle
Elektrokleinstfahrzeuge und eine echte Gleichstellung mit dem Fahrrad. Die neue Novelle der
Straßenverkehrsordnung zeigt hier nur wieder auf, dass in Deutschland ein Gesetzestext mehr zählt
als eine sinnvolle Gesetzgebung. “Es ist doch ein weiterer Schildbürgerstreich, dass Fahrradfahrer in
Zukunft bei Rot rechts abbiegen können, Elektrokleinstfahrzeuge aber nicht,” sagt dazu Ramòn
Goeden, stv. Vorstand des Bundesverbandes Elektrokleinstfahrzeuge, “sowas ist dem normalen
Verkehrsteilnehmer nicht zu vermitteln und wird nur zu Verwirrung führen, da man sich denselben
Verkehrsraum teilt.”

“Einiges hat im Rahmen der Einführung der Elektrokleinstfahrzeuge, oder besser der E-Tretroller, in
Deutschland gut funktioniert, aber vieles eben auch nicht.” ergänzt Lars Zemke, Vorsitzender
Vorstand des Bundesverbandes Elektrokleinstfahrzeuge. “Kleine Elektrofahrzeuge bieten enorme
Möglichkeiten im Rahmen eines nachhaltigen Verkehrsmix. Leider erkennt man diese Chancen im
Verkehrsministerium und in den Bundesländern bisher nicht. Gerade die privat gekauften E-Tretroller
sind eine Erfolgsgeschichte, die den Menschen in ländlichen Regionen mehr Mobilität ermöglicht. Und
auch deutsche Sharinganbieter arbeiten kontinuierlich an mehr Nachhaltigkeit. Wir als
Bundesverband wollen diese Entwicklung auch in den folgenden Jahren weiter begleiten und
vorantreiben.”

Das Video ist von Kilian Kunz. Danke für die Organisation und Arbeit! Gerne mal ein Abo auf YouTube da lassen.

Über Electric Empire – Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge e.V.

Der Bundesverband ist die Interessenvertretung für Nutzer von Elektrokleinstfahrzeugen und Firmen,
die in diesem Bereich aktiv sind. Wir vertreten die gemeinsamen rechtlichen, wissenschaftlichen,
gewerblichen und wirtschaftlichen Interessen der Nutzer, Anbieter und Hersteller jedweder
Elektrokleinstfahrzeuge gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Wir werben weiterhin für eine
innovative Mobilitäts- und Verkehrspolitik und versuchen, umweltbewusste und platzsparende
Fahrzeuge als sinnvolle Alternative der Verkehrswende in der Gesellschaft bekannt zu machen.

Pressekontakt :
presse@electricempire.de
+49 163 1665 819
Ergänzendes Bildmaterial finden sie auf http://electricempire.de/medienbibliothek/

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